"KÜRBIS KINDER"

KRITIKEN



Maximilian-Kolbe-Gesamtschule
Schulstraße 10-12
48369 Saerbeck


"Kürbiskind" - Ein-Mann-Theater für die Klasse 5b

Vera: "Da gab es lustige Szenen und traurige Szenen, das fand ich so schön."
Paul: "Der Vater, der aus seinem Sohn unbedingt einen Fußballtorwart machen wollte,
den fand ich so fies."
Helen: "Ich hab gerne die Stimme von dem afrikanischen Mann gehört, der erklärt hat,
was der Name seiner Stadt bedeutet."
Jan: "Die Dias von den wilden Tieren waren klasse."
Simon: "Die Geschichten von dem Livingston - aus seiner Schulzeit, von der Kinderarbeit
und vom Kampf mit dem Löwen - die waren am spannendsten."

Die Kinder kommentieren nicht sechs verschiedene Theateraufführungen.
All das und vieles mehr haben sie in dem Theaterstück "Kürbiskind" gesehen.
Da hat Einer eine Reise nach Tansania gemacht und seine Erfahrungen,
Kenntnisse und Begegnungen in einem Theaterstück zusammenfließen lassen,
das sich für die jungen Zuschauer wie eine Schatzkiste öffnet.
Da verweben sich historische, dokumentarische und märchenhafte Ebenen.
Der Schauspieler erscheint auf der Bühne als David Livingston,
als König, der die Gunst des Kürbiskindes erwirbt, als Sklavenhändler, als Fototourist.
Er schlüpft in die Rollen von Männern, Frauen und Kindern,
die auf der Reise zu Freunden wurden und ist plötzlich wieder er selbst,
wenn er zur nächsten Szene überleitet.
Sein Tansania entsteht in den Augen und Ohren der Zuschauer
auch über die zahlreichen Requisiten - Dias, afrikanische Stimmen,
Instrumente, Lieder und Puppen, - die er mal beiläufig untermalend,
mal laut und ungestüm einsetzt.
Das Erstaunliche ist - die Kinder haben keine Schwierigkeiten mit der Vielfalt,
dem Einfallsreichtum und den Dimensionen des Stückes.
Sie wissen genau, welche der dargestellten Personen der Vergangenheit,
der Gegenwart oder dem Märchen angehören.
Sie picken sich ihre schönste, spannendste, traurigste oder ergreifendste Szene heraus.
Sie brauchen keine lineare Handlung, um zu verstehen, dass ihnen ein Schauspieler
ein fremdes Land wie in einem Kaleidoskop entfaltet, um zu erfahren,
dass sie vieles mit dem Kürbiskind gemein haben.
Die Kinder lernen spielend und der richtlinienkonforme Didaktiker darf sich freuen,
denn interdisziplinärer geht's nun wirklich nicht.

Ingo Hooge, Klassenlehrer




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